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Baureihe/Betriebsnummer: | EG 571ab-579ab (bis 1926) E 927 (ab 1926) |
Bauart: | Co+Co w6t |
Höchstgeschwindigkeit: | 60 km/h |
Stundenleistung (bei v in km/h): | 850 kW (14,5 km/h) |
Dauerleistung (bei v in km/h): | 770 kW (45 km/h) |
Länge über Puffer: | 17,28 m |
Eigenmasse: | 114,0 t |
Indienststellung: | 1923 |
Einsatz in Schlesien: | 1923-1945 |
Bereits
1913 wurde der Bau von 11 Lokomotiven dieser Baureihe in Auftrag
gegeben. Auf Grund der kurvenreichen Strecken in Schlesien wollte man
nicht vom Prinzip der mehrteiligen Lokomotiven abgehen (ähnlich der E 90.5, E 91.3, E 91.8),
allerdings sollte hier zum ersten Mal ein bisher nur bei Straßenbahnen
verwendetes Antriebssystem verwendet werden - der Einzelachsantrieb in
Tatzlagerausführung anstelle des bisher üblichen Stangenantriebes. Die
Aufträge für 9 Lokomotiven gingen an die Firmen Linke-Hofmann-Werke in
Breslau (LHW, Mechan-Teil) sowie die Siemens-Schuckert-Werke (SSW,
E-Teil); der Bau von 2 weiteren Loks wurde storniert. Kriegsbedingt
verzögerte sich die Fertigstellung um fast 10 Jahre. Erst 1923 konnte
die erste Lok in Dienst gestellt werden; 1924 folgten 7 Maschinen und
1925 die letzte dieses Loses. Der zweiteilige Lokomotivkasten war eine stahlblechverkleidete Profilstahlkonstruktion. Beide Hälften waren kurzgekuppelt und mit einem Faltenbalg miteinander verbunden. Wie die E 90.5 und E 91.3 verfügten diese Maschinen über ein Gepäckabteil. Vor den Führerständen befand sich jeweils ein schmaler Vorbau mit zwei halbhohen, abgeschrägten Seitenkästen, worin sich die Schütze befanden. Die Radsätze wurden von je einem achtpoligen, fremdbelüfteten, kompensierten Reihenschlussmotor mit Wendepolen (dieselbe Type wie für die ET 88) über Tatzlager mit geradverzahntem Getriebe angetrieben. Zur elektrischen Ausrüstung (hier der Schaltplan) zählten u.a. zwei fremdbelüftete Öltransformatoren und eine elektromagnetische Schützensteuerung mit 15 Dauerfahrstufen. Die Lokomotiven übernahmen den schweren Güterzugdienst auf der Strecke Görlitz-Königszelt. Sie überzeugten durch ihre relative Wartungsarmut und die Zuverlässigkeit des Tatzlagerantriebes. In ihren ersten Betriebsjahren erreichten die Lokomotiven Laufleistungen von mehr als 70.000 km. Ende der 1920er Jahre erhöhte die DRG, ohne technische Veränderungen an den Loks vorzunehmen, die Höchstgeschwindigkeit auf 60 km/h. Somit konnten die Maschinen auch für die Beförderung von leichten Eilgüterzügen (LEIG) verwendet werden. Nachdem Mitte der 1930er Jahre einige Loks mit BBC-Einheits-Sifa ausgerüstet wurden, kamen diese auch im Personenzugdienst zum Einsatz. Beheimatet waren die Loks in den Bw Hirschberg und später auch in Lauban, Königszelt, Liebau und Nieder Salzbrunn. 1926 reihte die DRG diese Maschinen als E 927 in ihren Bestand ein. In Schlesien blieben sie bis Februar 1945 im Einsatz. |
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