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Güterzug-Elektrolokomotive EG 538-549/E 913


EG 538 im Anlieferungszustand 1915 (Werkfoto SSW)

Baureihe/Betriebsnummer:EG 538abc-549abc (bis 1926)
E 913 (ab 1926)
Bauart:B'B'B' w3u
Höchstgeschwindigkeit:50 km/h
Stundenleistung (bei v in km/h):1.020 kW (25 km/h)
Dauerleistung (bei v in km/h):835 kW (30 km/h)
Länge über Puffer:17,20 m
Eigenmasse:101,7 t
Indienststellung:1915
Einsatz in Schlesien:1915-1943

Für den schweren Güterzugdienst auf der Strecke Lauban-Königszelt wurde durch die KED Breslau im Jahre 1912 insgesamt 20 Lokomotiven bestellt. Das Betriebsprogramm sah u.a. die Beförderung von 1.200-t-Güterzügen auf 6‰ Steigung mit 20 km/h vor. Die Dreiteiligkeit der Lok sollte zudem eine gute Kurvenbeweglichkeit gewähren.

Nach Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde die Bestellung um 8 Fahrzeuge gekürzt. Nachdem 1915 die erste Maschine - hergestellt durch Linke-Hofmann-Werke Breslau (LHW, Mechan-Teil) und die Siemens-Schuckert-Werke (SSW, E-Teil) - in Dienst gestellt werden konnte, folgten weitere Lieferungen erst wieder 1918 (1 Lok), 1920 (5), 1921 (3) und 1922 (2).

Der Aufbau der Lokomotiven setzt sich aus zwei Vorbauten und einem Mittelteil, bestehend aus zwei Führerständen und einem Gepäckraum, zusammen. Die Vorbauten, wo der Öltransformator und eine elektromagnetische Schützensteuerung mit 15 Dauerfahrstufen untergebracht waren, wurden mit Stahlblech verkleidet; das Mittelteil hingegen mit Holz. Auf dem Dach des Mittelteils waren zwei Scherenstromabnehmer mit Bügeltrenner angeordnet. Diese Packwagenlokomotive erhielt recht bald den Spitznamen "Möbelwagen". Bezüglich der Bauausführung gab es erhebliche Unterschiede zwischen der erstgelieferten Lok EG 538, der EG 539 sowie der Serienlieferung EG 540 ff.  Das Laufwerk bestand aus drei gleichartigen, miteinander kurzgekuppelten einmotorigen Drehgestellen. Die Fahrmotoren übertrugen ihre Kraft über ein Ritzel, Hallschen Kurbeln (die Lokomotiven besaßen Außenrahmen) und Kuppelstangen auf die Treibachsen. 

Nach der Auslieferung der Maschinen verkehrten sie hauptsächlich zwischen Lauban und Königszelt; später dann mit Fortschreiten der Elektrifizierung auch bis Görlitz und Breslau. Die Fahreigenschaften waren mangelhaft: es kam infolge der dreigliedrigen Bauart zu Schlinger- und Schaukelbewegungen, außerdem entsprach die Lokomotive auf Grund ihrer Leistung und der geringen Geschwindigkeit nicht mehr den gestiegenen Anforderungen an den schweren Güterzugdienst. Sie wanderte bald in den Nahgüterzugdienst ab. 1926 erfolgte die Umzeichnung in E 91 38-49 und Baureihenbezeichnung E 913. Ab 1928 blieb ihr nur noch der Rangier- und Arbeitszugdienst; die ersten Ausmusterungen erfolgten ab 1934.




E 91 47 im Bw Dittersbach (um 1932)


Eine weitere Aufnahme der E 91 47 im Bw Dittersbach


E 91 41 im Bahnhof Lauban im Oktober 1932 (DB Museum Nürnberg)


Typenblatt der EG 538-549 von SSW






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