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Baureihe/Betriebsnummer: | E.T. 1001-1004 Berlin/Breslau (1920-1923) E.T. 507-510 Breslau (1923-1931) elT 1007-1010 Breslau (1931-1940) ET 88 (ab 1940) |
Gattungszeichen: | C4 elT Pr 15/25 |
Achsfolge: | (A1)(1A) |
Höchstgeschwindigkeit: | 65 km/h |
Stundenleistung (bei v in km/h): | 468 kW (38 km/h) |
Dauerleistung (bei v in km/h): | k.A. |
Länge über Puffer: | 17,06 m |
Eigenmasse: | 88 t |
Indienststellung: | 1935 |
Einsatz in Schlesien: | 1935-1945 |
Als
Versuchszüge für die mit Wechselstrom zu elektrifizierenden Berliner
Stadt-, Ring- und Vorortbahnen gab die K.P.E.V. 1914 vier
(A1)(1A)-Triebwagen sowie 8 (1A)1-Triebwagen in Auftrag. Die
Herstellung der vierachsigen Triebwagen erfolgte bei Linke-Hofmann LHW
(Mechan-Teil) sowie Siemens-Schuckertwerke SSW (E-Teil). Die ersten
beiden Triebwagen konnten auf Grund kriegsbedingter Verzögerungen erst
1920 geliefert werden. Ihre Erprobung erfolgte zunächst auf der
Schlesischen Gebirgsbahn zwischen Hirschberg und Königszelt. Nachdem
1921 die Entscheidung für die Elektrifizierung der Berliner S-Bahn mit
800 V Gleichstrom gefallen war, verblieben die nunmehr als E.T. 1001
und 1002 bezeichneten Fahrzeuge im Bw Nieder Salzbrunn. 1922 kamen E.T.
1003 und 1004 hinzu. Die Wagenkästen der Fahrzeuge entsprachen den preußischen Abteilwagen Bauart 1896. Es waren Holzgerippe, die außen mit Stahlblechen und innen mit Holz verkleidet waren. Das genietete Untergestell bestand aus Walzprofilen. Auf dem Dach befand sich ein Oberlichtaufsatz. Bei Anlieferung besaßen die ET nur einen Führerstand; 1925 erhielten die E.T. 507-509 einen zweiten Führerstand. Die elektrische Ausrüstung war weitgehend unter dem Wagenboden installiert. Hierzu gehörten u.a. zwei Öltransformatoren (aus Platzgründen) sowie eine elektromagnetische Schützensteuerung mit 11 Fahrstufen. Die Schützensteuerung bot von vornherein die Möglichkeit der Vielfach-Fernsteuerung der Triebwagen untereinander wie auch von den Steuerwagen aus. Die beiden Drehgestelle waren als genietete Kastenrahmen- Konstruktionen ausgeführt. Mit Rücksicht auf den kritischen Einbau der Tatzlagermotoren waren die Drehzapfen unsymmetrisch zur Drehgestell-Mitte und die Durchmesser von Treib- und Laufradsatz unterschiedlich. Die beiden äußeren Drehgestellachsen wurden über je einen sechspoligen Reihenschlussmotor in Tatzlagerausführung angetrieben. Die Fahrmotoren waren fremdbelüftet, das Lüfteraggregat befand sich im Drehgestell. Zur Verbesserung des Luftansaugs wurde um 1932 an den Stirnwänden mittig noch je ein Luftkanal bis zum Dach hoch geführt. Zu
den Triebwagen gesellten sich noch vier Steuerwagen (3 vierachsige BC4
elS Pr 12/31 und ein dreiachsiger C3 elS P1 14/23 - Stand: 1932) und
eine Anzahl dreiachsiger Beiwagen vom Typ B3 el Pr 00/14, C3 el Pr
00/14, C3 el Pr 02/14 sowie C3 el Pr 14/23, die ursprünglich als
Führerstandswagen oder Beiwagen der Berliner Triebgestell-Halbzüge
vorgesehen waren. Die Wagen verkehrten als so genannte Halbzüge mit
zwei Trieb- und vier kurzgekuppelten Beiwagen bzw. mit Trieb- und
Beiwagen zwischen Nieder Salzbrunn und Halbstadt und konnten auf Grund
ihrer Flexibilität dem stark schwankendem Verkehrsaufkommen angepasst
werden. Die Triebwagen erwiesen sich als leistungsfähig und robust und
erreichten hohe Laufleistungen. Ihre Betriebsergebnisse veranlassten
die ED Breslau, auch andere elektrifizierte Nebenstrecken in Schlesien
auf Triebwagenbetrieb umzustellen. |
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