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Güterzug-Elektrolokomotive E 94


Werksaufnahme der fabrikneuen ersten Lokomotive der Baureihe E 94 (AEG)

Baureihe/Betriebsnummer:E 94
Bauart:Co'Co' w6t
Höchstgeschwindigkeit:85 km/h
Stundenleistung (bei v in km/h):3.300 kW (68 km/h)
Dauerleistung (bei v in km/h):3.000 kW (71 km/h)
Länge über Puffer:18,60 m
Eigenmasse:118,7 t
Indienststellung:1940
Einsatz in Schlesien:1941-1945

Zur Erhöhung der Durchlassfähigkeit der elektrisch betriebener Strecken in den deutschen Mittelgebirgen und zur allgemeinen Beschleunigung des Güterzugdienstes bestellte die DRG im November 1937 die ersten 11 Lokomotiven der Baureihe E 94.

Ihre Konstruktion basierte auf der bewährten Co'Co'-Baureihe E 93. Das sechsachsige Laufwerk besaß zwei mit Kuppeleisen verbundene Triebdrehgestelle mit jeweils drei Treibradsätzen. Der Antrieb war als Tatzlagerantrieb mit beidseitigem schrägverzahnten Getriebe ausgebildet. Der Lokkasten mit den beiden Führerständen und dem dazwischenliegenden Maschinenraum war fest mit dem Brückenrahmen verschweißt. Die Vorbauten waren abnehmbar auf die Drehgestellrahmen montiert.

Die elektrische Ausrüstung bestand u.a. aus einem ölgekühlten Transformator und einem manuell zu betätigendem Nockenschaltwerk mit 18 Dauerfahrstufen. Die Fahrmotoren sind als fremdbelüftete zehnpolige Wechselstrom-Reihenschlussmotoren ausgeführt.

Ab Dezember 1940 erhielt das Bw Waldenburg-Dittersbach die fabrikneuen E 94 017-019 zugewiesen; deren Bestand bis 1943 auf 16 Loks erhöht wurde. Diese Maschinen waren vorwiegend vor schweren Kohlezügen auf der Strecke Schlauroth Vbf-Hirschberg-Waldenburg-Dittersbach-Königszelt-Breslau-Mochbern Gbf im Einsatz. Ab Juli 1942 stationierte die RBD Breslau auch E 94 beim Bw Schlauroth. 1943/44 wurden sechs Loks an das mittel- und süddeutsche Netz abgegeben, dafür kamen aber im Sommer 1944 nochmals zwei fabrikneue E 94 nach Schlesien. 

Alle Maschinen blieben bis zum Kriegsende auf dem schlesischen Netz im Einsatz. Zwei Loks wollte man vor der heranrückenden Front Richtung Westen evakuieren, allerdings missglückte dieses Vorhaben. E 94 017 stand zum Kriegsende in Polaun und wurde später mitsamt den anderen E 94 Richtung Mitteldeutschland abgefahren, und die Spur der E 94 074 verliert sich in der Tschechoslowakei, wo sie bis 1951 in Trautenau (Trutnov) abgestellt gewesen sein soll.




E 94 073 vor Güterzug bei Schildau 1943 (Werkfoto AEG)


"Gestrandete" E 94 017 in Polaun. Im Sommer 1945 wurde diese Lok nach Mitteldeutschland überführt...


...wo ihr Weg sie 1946 als Reparationsgut in die UdSSR führte.




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