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Güterzug-Elektrolokomotive EG 511-537/E 711


EG 511 im Lieferzustand 1914 (Werkfoto AEG)

Baureihe/Betriebsnummer:EG 511-537 (bis 1926)
E 711 (ab 1926)
Bauart:B'B' w2u
Höchstgeschwindigkeit:50 km/h
Stundenleistung (bei v in km/h):785 kW (36 km/h)
Dauerleistung (bei v in km/h):592 kW (44 km/h)
Länge über Puffer:11,20 m (EG 511-513), 11,60 m (EG 514 ff.)
Eigenmasse:64,9 t
Indienststellung:1914
Einsatz in Schlesien:1915-1923

Für den Güterverkehr auf den elektrifizierten Strecken Mitteldeutschlands sollte - aufbauend auf den Versuchslokomotiven EG 502-506 - eine größere Stückzahl zweimotoriger B'B'-Güterzuglokomotiven beschafft werden. Im Jahre 1912 erhielt die AEG den Auftrag für die Lieferung von 18 Maschinen; 1913 erfolgte eine Nachbestellung über 9 weitere Loks.

Der Lokkasten, eine stahlblechverkleidete Profilstahlkonstruktion, bestand aus einem Mittelteil, zwei Führerständen und zwei Vorbauhauben, worunter sich je ein Fahrmotor befand. Bei den ersten drei gebauten E 71 war das Mittelteil um 400 mm kürzer.

Das Laufwerk bestand aus zwei kurzgekuppelten Drehgestellen, auf denen sich der als Brückenrahmen ausgeführte Hauptrahmen abstützte. Das Motordrehmoment wurde über Ritzel, Vorgelegewellen mit Großzahnrad, Vorgelegekurbelzapfen und Schlitzkuppelstangen auf die Treibradsätze übertragen. 

Zur elektrischen Ausrüstung gehörten u.a. ein Öltransformator mit zwangsweisem Ölumlauf (deutlich erkennbar durch die seitlich angebrachten Rippenrohr-Ölkühler), ein Hauptschalter (Ölschalter) und eine elektromagnetische Schützensteuerung mit 11 Dauerfahrstufen. Bei den Fahrmotoren handelte es sich um zwei kompensierte und fremdbelüftete 16polige Wechselstrom-Reihenschlussmotoren.

Bis 1914 wurden 3 Lokomotiven geliefert, ehe der 1. Weltkrieg die Produktion unterbrach. Mit der Einstellung des elektrischen Betriebes in Mitteldeutschland kamen die EG 511-513 im Frühjahr 1915 nach Schlesien, wo sie im Güterzugverkehr auf den Strecken von Nieder Salzbrunn nach Halbstadt, Gottesberg und Königszelt eingesetzt wurden. 

Nach Wiederaufnahme des Beschaffungsprogrammes nach Ende des Krieges wurden die EG 513-516 direkt nach Schlesien geliefert und dort in Betrieb genommen. Nachdem der elektrische Zugbetrieb in Mitteldeutschland wieder aufgenommen wurde, kehrten 1923 alle Maschinen wieder dorthin zurück. Ab 1921 erfolgte dann die Lieferung der EG 517-537, die allesamt in der ED Halle in Betrieb genommen wurden.  Dem Umzeichnungsplan von 1926 entsprechend erhielten die EG 511-537 die Baureihenbezeichnung E 711.




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