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Mehrzweck-Elektrolokomotive E 441


E 44 101, hier bereits in Süddeutschland

Baureihe/Betriebsnummer:E 44(bis 1938)
E 445 (ab 1938)
Bauart:1'Do1' w4t
Höchstgeschwindigkeit:80 km/h
Stundenleistung (bei v in km/h):1.600 kW (71 km/h)
Dauerleistung (bei v in km/h):1.400 kW (73 km/h)
Länge über Puffer:13,15 m
Eigenmasse:79,2 t
Indienststellung:1930
Einsatz in Schlesien:1931

Diese von der Berliner Maschinenbau AG (BMAG) und der Maffei-Schwartzkopff-Werke (MSW) gebaute Lokomotive ist eine Weiterentwicklung der von beiden Firmen an die DRG gelieferten E 75. Sie wurde am 01.04.1931 zu Probefahrten übergeben, die auf den schlesischen Strecken der RBD Breslau begannen, ehe die Maschine kurze Zeit später im Juni 1931 nach Bayern abgegeben wurde. Dort bewährte sie sich auf den steigungsreichen Strecken so gut, dass die DRG 1932 diese Lokomotive übernahm und acht weitere bestellte. Die Lokomotiven wurden als E 441 (E 44 101-109) bezeichnet, ehe sie 1938 in E 44 501-509 umnummeriert und somit zur Baureihe E 445deklariert wurden.

Lokomotivkasten und Rahmen waren in geschweißter Ausführung. Charakteristisch waren die fehlenden Vorbauten. Die Laufwerke waren 2achsige Außenrahmen-Drehgestelle in Barrenbauweise mit abgefederter vorgespannter Drehgestell-Mittelkupplung. Die E 44 101 besaß Pendelrollenlager. Der Antrieb erfolgte über Tatzlagermotoren und einem zweiseitigen, schrägverzahntem Getriebe.

Zum elektrischen Teil gehörten u.a. ein fremdbelüfteter Öltransformator, eine handbetätigte Nockenschaltersteuerung mit mechanisch gekuppeltem Kollektor-Feinsteller und Zusatztransformator für 15 Dauerstufen sowie elektropneumatische Fahrtrichtungswender für je zwei Motoren. Die Fahrmotoren waren fremdbelüftete, kompensierte 6-polige Wechselstrom-Reihenschlussmotoren mit Wendepolen. Desweiteren besaß die Lokomotive eine elektrische Bremse (Bremswiderstand), womit die Lok bei 20 ‰ Gefälle auf 50 km/h Beharrungsfahrt abbremsbar war.

Die erfolgreiche Erprobung dieser und der Vorserienlokomotive E 44 001 führte zu einer Großserienbeschaffung der E 44 und dem Siegeszug dieser Bauform der elektrischen Lokomotiven für alle Leistungsbereiche.




E 44 101 im Lieferzustand (Werkfoto MSW)


Seitenaufnahme der Drehgestelllokomotive


Mit Messwagen A bei Versuchsfahrten im Bf. Dittersbach, Mai 1931 (Verkehrsmuseum Nürnberg)



Literaturverweis:
Törpisch: Elektrische Bo-Bo Reichsbahn-Lokomotive, Bauart Maffei-Schwartzkopff. Erster Teil: Entwürfe und Ausführung, Elektrische Bahnen, 1932,
Zweiter Teil: Betriebsergebnisse und Messfahrten, Elektrische Bahnen, 1932


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