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Baureihe/Betriebsnummer: | E 18 |
Bauart: | 1'Do1' w4e |
Höchstgeschwindigkeit: | 150 km/h |
Stundenleistung (bei v in km/h): | 3.040 kW (117 km/h) |
Dauerleistung (bei v in km/h): | 2.840 kW (122 km/h) |
Länge über Puffer: | 16,92 m |
Eigenmasse: | 108,5 t |
Indienststellung: | 1935 |
Einsatz in Schlesien: | 1936-1945 |
Anfang
der 1930er Jahre beabsichtigte die DRG, auf den elektrifizierten
Hauptstrecken Schnellzüge mit 140 km/h verkehren zu lassen. Die hierfür
eingesetzten elektrischen Lokomotiven sollten eine
Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h besitzen und einen 700 t schweren
Zug in der Ebene mit 140 km/h befördern können. Da
die zu diesem Zeitpunkt vorhandenen Schnellzugloks E 04 und E 17 diese
Anforderungen nicht erfüllen konnten, beauftragte man 1933 die AEG mit
der Entwicklung einer neuen Maschine, der E 18. Bereits 1935 wurde die
E 18 01 ausgeliefert. Der Lokomotivkasten bestand aus einem stahlblechverkleideten Profilgerippe mit einer windschnittigen Front. Die Maschinen besaßen desweiteren Frontschürzen, die erst in den 1940er Jahren auf Grund von Lagererwärmung bzw. Flugschnee teilweise wieder abgebaut wurden. Der Antrieb erfolgte über die bewährten AEG-Kleinow-Federtopfantriebe. Erstmalig kamen bei dieser Baureihe neue Stromabnehmer der Bauart HISE 2 zum Einsatz, die ein gegenüber dem SBS 9/10 modifiziertes Stromabnehmergerüst und Oberscheren aus Leichtmetall besaßen, die das seitliche Wanken reduzierten und einen geringeren Luftwiderstand hatten - somit also auch für höhere Geschwindigkeiten geeignet waren. Zum elektrischen Teil gehörten u.a. ein fremdbelüfteter Öltransformator, vier fremdbelüftete, kompensierte 12-polige Wechselstrom-Reihenschlussmotoren vom Typ EKB 860 als Fahrmotoren und ein motorbetriebenes Nockenschaltwerk mit 15 Dauerfahrstufen. Diese
Maschine sorgte für Aufsehen in der Fachwelt. Die zur Weltausstellung
in Paris vorgestellte E 18 erhielt 3 Grand Prix für die
Lokomotive, die Ausbildung des Führerstandes und die Fahrmotoren sowie
ein Diplom d'Honneur für den vollständig geschweißten Rahmen der
Lokomotive.
Mit ihren windschnittigen Form, einer Stundenleistung von 3.040 kW und
einer erreichten Höchstgeschwindigkeit von 165 km/h wurde sie zur
stärksten Einrahmenlok der Welt. Das geforderte Leistungsprogramm
erfüllte sie spielend: einen 935-t-Zug zog sie mühelos mit 140 km/h in
der Ebene, einen 500-t-Zug konnte sie in weniger als 4 Minuten auf 165
km/h beschleunigen. Nach diesen phänomenalen Tests begann 1936 die Serienproduktion. Acht Maschinen (E 18 10-17) kamen 1936 nach Schlesien und wurden im Bw Hirschberg beheimatet. Ihr Einsatz erfolgte im Schnellzug-, Eil- und Personenzugdienst zwischen Breslau und Görlitz. Damit waren die E 18 allerdings nicht leistungsgerecht eingesetzt. Häufig bespannten sie die Züge auch nicht durchgängig, sondern wurden in Hirschberg umgespannt. Zudem fuhren sie Ersatz für ausgefallene Triebwagen ET 31, wobei man ihnen lediglich eine Pack- und zwei Reisezugwagen anhängten. E
18 15 wurde 1944 nach einem Unfall ausgemustert, so dass zum Kriegsende
nur noch 7 Maschinen zur Verfügung standen. Sie alle wurde vor der
heranrückenden Front in einem Lokzug über Polaun Richtung Bayern
abgefahren. |
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